Anfahrt & Kontakt

Film ab – Mein zweites Semester (hinter der Kamera)

Vom Regie-Workshop bis zur Terminator-Nachvertonung: Wie ich in diesem Semester praktische Filmerfahrung gesammelt habe.

Lange ist es her seit meinem letzten Blogbeitrag – ein weiteres Semester Multimedia Production (MMP) ist vorbei, und ich habe wieder viele neue Eindrücke gesammelt. Statt wie beim letzten Mal nur über die interdisziplinären Wochen (IDW)  zu berichten, gebe ich diesmal einen kleinen Überblick über meine filmischen Erfahrungen aus dem gesamten Semester. Im Vergleich zum letzten Semester lag der Fokus diesmal deutlich stärker auf der Praxis – und das nicht nur innerhalb der IDW.

Praxis pur: Der Regie-Workshop

Vom Schauspiel bis zur Kamera

Die erste Hälfte des Semesters verlief zunächst noch ruhig. Wir widmeten uns theoretischen Grundlagen, analysierten Filmszenen, sprachen über Bildkomposition, Lichtführung und dramaturgisches Erzählen. Viel Input, viele Notizen – eine Art geistiger Werkzeugkasten, der uns auf die kommenden Projekte vorbereiten sollte. Doch dann kamen die IDW-Wochen – und mit ihnen der erste große Praxistest.

Auch dieses Jahr entschied ich mich wieder für einen filmbezogenen Kurs. Meine Wahl fiel auf den Regie-Workshop, der sich gezielt an alle richtete, die mehr über Inszenierung, Schauspielerführung und den praktischen Ablauf eines Drehs lernen wollten. Und der Name hielt, was er versprach.

Ziel des Workshops war es, in kleinen Teams unterschiedliche Szenen nachzudrehen – inklusive Kameraarbeit, Ton und Schauspiel. Es ging nicht darum, etwas komplett Neues zu schaffen, sondern zu verstehen, wie man mit begrenzten Mitteln möglichst nah ans Ziel herankommt. Wie wichtig dabei gute Kommunikation, klare Aufgabenverteilung und ein Gefühl für Timing sind, wurde uns ziemlich schnell bewusst.

Von den 16 Teilnehmenden waren rund 12 aus meinem eigenen Semester – was den Workshop nicht nur fachlich, sondern auch menschlich besonders angenehm machte. Man kannte sich, arbeitete gut zusammen und konnte auf bereits eingespielte Dynamiken zurückgreifen. Für jede Szene mussten wir uns klare Rollen zuweisen: Regie, Schauspiel, Kamera, Ton und Schnitt. Und zwar jedes Mal neu – was bedeutete, dass jeder mal in eine andere Rolle schlüpfen und neue Perspektiven einnehmen konnte. Ich war mehrfach im Schauspiel, stand aber auch mal hinter der Kamera oder versuchte den Ton möglichst elegant zu angeln.

Der zeitliche Rahmen war dabei eine echte Herausforderung: 2,5 Stunden pro Szene. Und wer denkt, das sei entspannt machbar, wird schnell eines Besseren belehrt. Der eigentliche Dreh begann oft erst in den letzten 30 bis 40 Minuten – vorher standen Probe, technischer Aufbau, Inszenierung und letzte Absprachen an. Manchmal funktionierte alles reibungslos – manchmal war das Chaos vorprogrammiert. Aber genau das machte den Workshop so wertvoll: Man lernte unter realistischen Bedingungen, unter Zeitdruck zu planen, zu improvisieren und im Team Lösungen zu finden.

Am Ende der Woche hatten wir nicht nur mehrere Szenen im Kasten, sondern auch ein wesentlich besseres Gefühl dafür, was gute Regiearbeit ausmacht – und wie viel Detailarbeit in scheinbar einfachen Sequenzen steckt. Rückblickend war es eine intensive, herausfordernde, aber extrem lehrreiche Woche. Und vor allem: eine perfekte Vorbereitung auf alles, was im Semester noch auf uns zukommen sollte.

Schwarzweiß-Klassiker neu gedreht

Detectiv Noir im Wohnzimmer der Großmutter

Nach dem Regie-Workshop stand die erste große Projektarbeit des Semesters an – diesmal im Rahmen einer Prüfungsleistung: der Nachdreh einer Szene aus dem Film-Noir-Klassiker „The Maltese Falcon“ (1941). Der Film gilt als stilprägender Meilenstein des Genres – düstere Schatten, harte Kontraste, viel Zigarrenrauch und noch mehr Misstrauen. Unsere Aufgabe war es, eine etwa zweiminütige Szene aus diesem Klassiker möglichst detailgetreu nachzustellen – sowohl visuell als auch atmosphärisch.

Schnell fanden wir uns in einer sechsköpfigen Gruppe zusammen, fast alle Teilnehmer des Regie-Workshops. Die Konstellation passte auf Anhieb, und die Rollen waren bald verteilt. Schon hier zeigte sich, wie wertvoll der Regie-Workshop im Vorfeld gewesen war: Die klare Struktur, das Verständnis für Abläufe und die Wichtigkeit einer eindeutigen Rollenverteilung machten sich sofort bezahlt. Denn eins ist sicher: Wenn jeder überall mitreden will, wird’s nicht nur chaotisch – sondern auch ineffektiv. Unser Motto lautete deshalb: Vertrauen in die Aufgabenverteilung, klare Kommunikation und konzentriertes Arbeiten.

Ich übernahm die Rolle des Setrunners und Assistenten – eine Position, die man leicht unterschätzt. Aber genau dort laufen viele Fäden zusammen: Organisation am Set, Koordination kleinerer Aufgaben, schnelle Lösungen bei unerwarteten Problemen. Und davon gab es einige.

 

Als Drehort entschieden wir uns für das Wohnzimmer der Großmutter einer Kommilitonin. Eine charmante Kulisse mit viel Charakter – aber natürlich kein echtes Filmstudio. Also hieß es: Freitags morgens früh aufstehen, Equipment einladen, ab ins improvisierte Set. Vor Ort wurde Möbel gerückt, Licht gesetzt, Kamerawinkel ausprobiert und Ton getestet. Der Satz: „Zwei Minuten – das kriegen wir schnell hin“, fiel vermutlich mehrmals. Aber wie so oft beim Film: Der Schein trügt.

Zehn Stunden später, körperlich platt und mental leer, hatten wir die Szene endlich im Kasten. Jede Einstellung musste mehrfach gedreht werden, Licht und Ton wollten nie ganz so wie wir, und bei manchen Dialogen brauchte es unzählige Takes, bis alles passte. Aber am Ende stand ein Ergebnis, auf das wir stolz sein konnten.

In den Tagen danach sichteten wir das gesamte Material, sortierten die brauchbarsten Takes aus und begannen mit dem Schnitt. Dabei wurde uns erst richtig bewusst, wie viel Detailarbeit in dieser kurzen Szene steckt – und wie viel handwerkliches Geschick nötig ist, um filmisch etwas glaubwürdig wirken zu lassen. Die Herausforderung, einen Stil aus den 1940er Jahren nachzubilden, war dabei nicht nur technisch anspruchsvoll, sondern auch eine wertvolle Übung im filmischen Denken.

Ziel war es, den Originalton so präzise wie möglich nachzubilden. Soundeffekte durften aus dem Internet kommen oder selbst aufgenommen werden – die Dialoge mussten wir selbst einsprechen. Dafür stand uns das AV-Studio der Hochschule zur Verfügung, allerdings nur für eine Stunde. Perfektion war da kaum möglich, aber immerhin: Die Dialoge waren verständlich und synchron.

Anschließend verbrachten wir viele Stunden damit, passende Sounds im Netz zu finden – keine einfache Aufgabe. Oft mussten wir mehrere Audiospuren kombinieren, um die gewünschten Effekte zu erzeugen. Geschnitten und abgemischt wurde alles in Premiere Pro, dass uns die präziseste Abstimmung von Ton und Bild ermöglichte.

Blogging-Guide gratis!

Melde dich jetzt zum Newsletter an und erhalte als Willkommensgeschenk unseren exklusiven Blog-Guide gratis!

Anmelden Abmelden

Maschinen, Mikrofone und Nachvertonung

Meine Prüfung und was Terminator 2 damit zu tun hat

Nach dem Nachdreh rückte die nächste große Aufgabe in den Fokus: die Prüfungsleistung – bestehend aus einem schriftlichen Teil und einer Nachvertonung einer Szene aus „Terminator 2“. Leider hatte Arnold Schwarzenegger in unserer Szene keine Sprechrolle – sehr zum Bedauern von mir und meinem Teampartner.

Ziel war es, den Originalton so präzise wie möglich nachzubilden. Soundeffekte durften aus dem Internet kommen oder selbst aufgenommen werden – die Dialoge mussten wir selbst einsprechen. Dafür stand uns das AV-Studio der Hochschule zur Verfügung, allerdings nur für eine Stunde. Perfektion war da kaum möglich, aber immerhin: Die Dialoge waren verständlich und synchron.

Anschließend verbrachten wir viele Stunden damit, passende Sounds im Netz zu finden – keine einfache Aufgabe. Oft mussten wir mehrere Audiospuren kombinieren, um die gewünschten Effekte zu erzeugen. Geschnitten und abgemischt wurde alles in Premiere Pro, dass uns die präziseste Abstimmung von Ton und Bild ermöglichte.

Fazit

Das Semester war intensiv, abwechslungsreich und voller neuer Erkenntnisse. Diesmal stand ich nicht nur improvisierend vor der Kamera, sondern konnte viel tiefer in die Abläufe hinter den Kulissen eintauchen. Und ich kann weiterhin mit Überzeugung sagen: Dieser Studiengang war die richtige Entscheidung. Und wer weiß, wenn irgendwann mal ein Imagevideo für goldbutt ansteht, gebe ich vielleicht die Anweisungen hinter der Kamera

Ein Learning nehme ich aber auf jeden Fall mit: In den Bereichen Licht und Ton werde ich mich zukünftig lieber zurückhalten.

Mitarbeiterbild von Hannah Rehmann mit Handy am Ohr
Kontakt

Du hast Fragen? Anregungen? Aufträge?
Ruf einfach an. Oder schreibe uns. Dein direkter Kontakt ist Hannah.

Disclaimer: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in diesem Artikel auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

Portrait von Max Ladwig

Max Ladwig, Autor dieses Textes, MMP-Student an der FH Kiel und Werkstudent bei goldbutt ist leidenschaftlich interessiert an den neusten Entwicklungen in der KI-Szene. Gamer und enthusiastischer D&D-Fan. Liebt Sushi und grünen Tee und verdoppelt den männlichen Anteil im goldbutt-Schwarm. Hat als Teil seines Jobs die Aufgabe Blogbeiträge zu aktuellen Themen und seinem Studium zu verfassen.

Das könnte
dich auch
interessieren:

Eine Flaschenpost voller Wissen.

Melden Sie sich jetzt für unseren monatlichen goldbutt Newsletter an und erfahren Sie mehr über:

» Aktuelle Marketing-Themen
» Tipps & Tricks
» Termine für Events & Workshops
» News aus der Agentur
» und viele weitere spannende Inhalte