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ChatGPT – Fluch oder Segen? Unser Fazit einer KI-Reise

ChatGPT und die unendlichen Weiten des digitalen Wissens, Teil3

Dgitales Wissen
Chatgpt Teil3

Wir goldbutts gehen den Dingen ja gerne auf den Grund und waren neugierig auf ChatGPT. Wir haben uns mit dem Thema Texterstellung und Recherche mittels KI befasst, haben sie selber getestet und ihr Fragen sowie Aufgaben gestellt. Wir haben ChatGPT eine Einleitung für unseren Blog schreiben lassen, haben nach dem aktuellen Bundeskanzler in Deutschland gefragt und die KI eine Presse-Information zu einer fiktiven Backstuben-Eröffnung verfassen lassen. Und weil wir manchmal in Plauderlaune sind, haben wir mit ChatGPT außerdem ein wenig über das Leben philosophiert, danach gefragt, ob der KI manchmal langweilig ist und haben uns Rezepte für Käsekuchen und Brownies schreiben lassen.

Du hast Teil 1 oder Teil 2 der Serie Chat GPT und die unendlichen Weiten des digitalen Wissens verpasst? Dann schau jetzt rein.

Unser Fazit

Die Ergebnisse waren gut, allerdings auch nur so gut, wie das Briefing an die KI im Vorfeld war. Je mehr Input in Form von „Prompts“ man der KI liefert, umso genauer ist das Textergebnis, das wir erhalten.

Bei der Bundeskanzlerfrage sind wir an die Wissensgrenze von ChatGPT gestoßen, denn das Wissen von ChatGPT, in der derzeitig verfügbaren Version 3, hört 2021 auf. Aktuelle Daten, Zahlen und Fakten kann man also nicht abrufen. Auch haben wir festgestellt, dass der Wahrheitsgehalt der Ergebnisse nicht zuverlässig ist. Es ist also unbedingt notwendig, als Anwender selber noch einmal alle Informationen gegenzuchecken.

Ist die Euphorie um ChatGPT gerechtfertigt?

Die Chatbots haben einen unwahrscheinlichen Hype ausgelöst, alle Welt redet nun darüber. Ängste und Befürchtungen, aber auch Nutzen und Hilfe in vielen Bereichen werden diskutiert.

Künstliche Intelligenz, wir haben es eingangs erwähnt, begleitet uns bereits seit geraumer Zeit in unserem Alltag. Nutzen wir sie für kommunikative Zwecke, hat sie mit ChatGPT einen reziproken Schritt gemacht – wir können uns mit ihr „unterhalten“ und sie auf vielfältigste Weise für uns arbeiten lassen. Sie gaukelt uns Menschlichkeit und Glaubwürdigkeit vor, da sie schnell reagiert und alle Fragen bzw. Aufgabenstellungen ohne „mit der Wimper zu zucken“ erledigt. Sie formuliert wie ein Mensch, die Unterscheidung zwischen human oder künstlich erstellten Texten fällt schwer. Die ersten Kontrollmöglichkeiten werden wiederum der KI überlassen, die allerdings nur mit Wahrscheinlichkeiten angeben kann, ob ein Text von Mensch oder Maschine verfasst wurde.

Was kann also ChatGPT, was kann es nicht? Vor- und Nachteile des Chatbots

ChatGPT kann Wissen und Daten aufbereiten und Ergebnisse in einem Dialog verfeinern. Es verarbeitet Anweisungen, sogenannte Prompts; je detaillierter das Briefing, desto genauer ist das Ergebnis der KI. Es kann Texte in diverse Formate umschreiben und umfangreiche Rechercheaufgaben übernehmen.

ChatGPT kann nicht zwischen Fakten und Fiktion unterscheiden, es hat keine Vorstellung von „Wahrheit“. Es reproduziert bestehende Denkmuster und kann keine ethischen sowie emotionalen Entscheidungen treffen. ChatGPT hat darüber hinaus kein Gedächtnis und erinnert sich nicht an das zuvor im Chat gesagte oder angefragte. ChatGPT ist oft überlastet, der Dienst steht dann nicht zur Verfügung. Der Chatbot hört manchmal während einer Formulierung auf und stoppt mitten im Satz, er muss zum Weitermachen aufgefordert werden. ChatGPT3 kann nur Datenmaterial bis zum Jahr 2021 liefern.

Gute Unterstützung mit Einschränkungen

Um uns bei Recherche und Texterstellung helfen zu lassen, ist ChatGPT sicherlich ein gutes Instrument. Texter sparen Zeit für umfangreiche Suchen im Internet und können direkt Textbausteine, die die KI liefert, verwenden. Allerdings ist auch hier der Zeitaufwand zu relativieren, denn wir müssen zusätzlich die Inhalte überprüfen, Formulierungen ändern oder Doppelungen (siehe oben – ChatGPT hat kein Gedächtnis!) entfernen. Unterm Strich können wir sagen: Ja, ChatGPT hilft, ersetzt aber auf keinen Fall die menschliche Instanz.

Aber Obacht! Wovon KI-Experten abraten, ist, das System mit persönlichen Daten (eines Kunden) zu füttern, denn durch die Freigabe des Nutzers zur Verwendung eingegebener Informationen zu Lernzwecken der KI öffnen wir unsere eigenen Datentore und die anderer. Und mehr noch: Wir wissen nicht, von wo ChatGPT die Informationen nimmt, denn die Quellen werden uns nicht angezeigt. Unter Umständen verwenden wir also einen Text (Baustein) oder gar ein Zitat eines Autors. Damit plagiieren wir. Unwissentlich. Das will keiner! Deswegen ist auch hier die ungefilterte Nutzung für Text und Recherche nur eingeschränkt empfehlenswert.

Wie geht es weiter?

Nun, Chatbots sind mittlerweile zu einem Teil unseres Lebens geworden. Die Suchmaschine „Bing“, deren Leistungen immer abgeschlagen hinter Google lagen, arbeitet mittlerweile mit ChatGPT 4 und liefert umfangreich formulierte Ergebnisse bei Suchanfragen.

Datenschützer sind mittlerweile auf dem Vormarsch: Der deutsche Ethikrat ist aktiv und befürwortet staatlich festgelegte Einschränkungen bei der Nutzung von KI. Italien geht sogar soweit, dass die Nutzung von ChatGPT verboten wird. Sinnvoll? Bei aller (berechtigten) Skepsis ist klar festzuhalten, dass hinter jedem Ergebnis ein Mensch steckt, der den Bot mit Prompts gefüttert hat. Die KI macht manchmal Blödsinn, es gab auch schon Fälle, in denen sie den User beschimpft hat. Aber verselbstständigt hat sie sich – bis jetzt – noch nicht.

Wir goldbutts haben nur einen kleinen Teil des Potenzials von ChatGPT genutzt, nämlich Texterstellung und Recherche. Und klar, die KI kann noch mehr, nämlich Programmieren, Bilder erstellen, Videos kreieren und anderes.

Exkurs: Der Papst im exklusiven Daunenmantel – Trump im Polizeitumult

Die Bilder vom Papst und dem ehemaligen Präsidenten der USA gingen um die Welt. Was ist nun Fake, was ist echt? Allerdings ist nicht neu, dass Bilder und Daten digital gefälscht werden. Es war bislang nur ein bisschen schwieriger. Die neueste Generation der KI macht es leichter. Auch Stimmen können nun einfacher digital imitiert werden. Hat man genug kriminelle Energie, kann man das wunderbar verwenden.

 

Was folgt? Wir werden uns damit abfinden müssen, dass mehr Fakes kursieren, wir werden skeptischer, was Wahrheitsgehalte angeht und wir werden letztendlich mehr Hürden bekommen, uns bei ChatGPT zu akkreditieren oder es zu nutzen. Datensicherheit wird eine große Rolle spielen, die über Zugangsbeschränkungen reguliert werden wird.

 

Es bleibt eine spannende Reise!

Disclaimer: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in diesem Artikel auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

Ulrike Hemmerle lächelt Sie an

Ulrike Hemmerle ist Autorin dieses Textes und Expertin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei goldbutt. Sie schreibt schneller als Lucky Luke seinen Jolly Jumper rufen kann, weitet das Schwarmgebiet auf Niedersachsen aus und sorgt für unsere Kunden dafür, dass viel Gutes über sie in der Presse berichtet wird.